Bitterstoffrezeptoren
Besonderes Aufsehen erregte in den letzten Jahren die Entdeckung, dass bestimmte Geschmacksrezeptoren, die Bitterstoffrezeptoren, nicht nur im Mund und Rachenraum vorhanden sind, sondern auch in den Bronchien der Lunge vorkommen. Eine amerikanische Arbeitsgruppe fand heraus, dass die Bindung von Bitterstoffen an Bitterstoffrezeptoren in der Lunge zu einer Erweiterung der Bronchien führt. Dies kann u.U. in der Behandlung des Asthma bronchiale genutzt werden.
Mittlerweile haben verschiedene Arbeitsgruppen das Vorhandensein von Bitterstoffrezeptoren auch in anderen Geweben untersucht. Wissenschaftler des Forschungszentrums „skinitial“ an der Universität Freiburg konnten zeigen, dass auch die Haut Bitterstoffrezeptoren besitzt. Pflanzliche Bitterstoffe aus dem Enzian können an diese Bitterstoffrezeptoren binden und einen Calciumeinstrom in die Hautzellen bewirken. Dies regt in der Haut die Bildung von Lipiden und Proteinen an, die entscheidend am Aufbau der Haut beteiligt sind. Dabei entsteht an der Haut weder ein bitterer Geschmack, noch ein unangenehmes Gefühl.